Donnerstag, 9. Dezember 2010

Mail2Blog-Test

Ausgerechnet die zukunftsfähigen erneuerbaren Energien müssen derzeit als Sündenbock herhalten: Angeblich sind sie schuld an den jüngsten Strompreiserhöhungen. Entsprechend heftig werden die Erneuerbaren befehdet. Doch die Polemik gegen Erneuerbare ist in Wahrheit ein Ablenkungsmanöver, mit dem interessierte Kreise vom eigentlichen Problem ablenken.

 

Mittwoch, 8. Dezember 2010



Das Zusammenspiel von Erneuerbaren Energien und konventionellen Strukturen verursacht Schwierigkeiten. Es gibt – noch selten, aber zunehmend – Zeiten, in denen zu viel Strom im Netz ist. Das wird verursacht durch ein hohes Angebot von Windenergie, eine geringe Nachfrage nach Strom und einen veralteten Kraftwerkspark, der nicht schnell genug geregelt werden kann. Die Folgen sind negative Strompreise an der Börse. Im Klartext bedeutet das, der Erzeuger muss dafür bezahlen, dass er seinen Strom los wird. Verkehrte Welt!

Welche Lösungen könnten hier helfen? Da gibt es die ersten Stimmen, die eine Rückkehr der Elektroheizung fordern. Hier widerspreche ich deutlich. Eine Elektroheizung wird nicht nur genutzt, wenn der Wind weht. Sie wird eingeschaltet, wenn der Nutzer Wärme braucht. Und der Strom für diese Heizungen wird viel zu häufig aus Kohle oder Atomenergie gemacht.

Eine viel versprechende Alternative ist die Herstellung von Erdgas aus überschüssigem Strom. Wie das funktioniert? Aus Strom wird durch Elektrolyse Wasserstoff hergestellt, das ist eine sehr alte und einfache Technik. Aus dem Wasserstoff kann chemisch mit Hilfe von CO2 Methan hergestellt werden, der Hauptbestandteil von Erdgas. Das Ganze funktioniert mit erträglichem Wirkungsgrad von ca. 60%. Der Wirkungsgrad spielt auch keine zu große Rolle, wenn der Eingangsstoff kostenlos und umweltfreundlich ist.

Wenn sich die Technologie großtechnisch zu günstigen Kosten anwenden lässt, wäre die Speicherung von Windstrom gelöst – ein riesiger Schritt für die Energiewende. Denn Erdgasspeicher gibt es in Deutschland in großen Mengen. In den riesigen Kavernen der Gasunternehmen lässt sich Windstrom in großem Umfang speichern und entweder in Heizung und Autos verwenden, oder wieder zu Strom umwandeln. Dazu dienen idealerweise Brennstoffzellen, auf die ich bei nächster Gelegenheit eingehen möchte.

Wer mehr wissen will, kann sich das Video anschauen.


Bis bald

hps



Montag, 6. Dezember 2010

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Öko-Heizung - Ein Blick dahinter

nähere Informationen zur geplanten Heizungsanlage

Ein Freund von Energiewende schickt ein paar Infos zu einer geplanten Heizungsanlage im Wohnpark Waldblick in Rüsselsheim-Bauschheim. Sie besteht aus BHKW, Wärmepumpe, Pelletkessel und Brennwertkessel. Es hört sich alles sehr modern und umweltverträglich an.

Meine Meinung dazu ist differenziert.:
Die Kombination von BHKW, Wärmepumpe und Pelletkessel in einer Anlage erscheint mir wie ein Overkill, eines von den 3 Aggregaten würde vermutlich schon genügen. Vermutlich wird keine der teuren Anlagen auf die notwendigen Betriebsstunden kommen um die Kapitalkosten zu erwirtschaften.
Der Nutzer schließt gleich einen Vertrag für Strom- und Wärmelieferung ab. Die Preise für Strom sind mit derzeit 22,3 Ct/kWh im üblichen Bereich. Der Wärmepreis ist an den Heizölpreis gekoppelt, obwohl kein Heizöl eingesetzt wird. Die Preisformel basiert auf Heizölpreisen, die etwa 15% unter den aktuellen Werten liegen. Damit würde die Wärme mit ca. 9,5 Ct/kWh brutto reichlich teuer.
Die Kalkulation der Abschlagszahlungen des Energieanbieters geht noch von anderen als den aktuellen Preisen aus, da mit niedrigeren EEG-Vergütungen und Heizölpreisen gerechnet wird. Auf die würde ich mich nicht verlassen. Das schafft kein Vertrauen.
Daher stehe ich dem Angebot kritisch gegenüber.

Sonntag, 28. November 2010

EEG-Umlage: Meinungsmache oder Wahrheit

Ausgerechnet die zukunftsfähigen erneuerbaren Energien müssen derzeit als Sündenbock herhalten: Angeblich sind sie schuld an den jüngsten Strompreiserhöhungen.
Doch die Wahrheit ist komplizierter. Die Stromeinkaufspreise haben sich, auch durch die Einspeisung von erneuerbarem Strom, in den vergangenen zwei Jahren verringert. Der Mechanismus der das bewirkt heißt „Merit-Order“ (Wikipedia hilft mit weiteren Erklärungen). Leider findet sich diese Einsparung nicht auf der Stromrechnung wieder. Ebenso fehlen die Subventionen für die Atomenergie, denn die erfolgen aus Steuermitteln.
Die Sache riecht nach einer konzertierten Aktion zur Diskreditierung der Erneuerbaren Energien. Cui bono?

Donnerstag, 9. September 2010

Kein Ausstieg aus dem Ausstieg!

Atomkraft sei eine Brückentechnologie ins solare Zeitalter, haben Union und FDP vor der Bundestagswahl um Wählerstimmen geworben. Nun zeigt sich, dass sie über ihre Strategie gelogen haben.
Ein kürzlich bekannt gewordenes Papier der Bundesregierung befasst sich mit den Energieszenarien, die drei Wirtschaftsforschungsinstitute derzeit für die Bundesregierung ausarbeiten und die die Basis für das so genannte nationale Energiekonzept bilden sollen. Aus den Vorgaben an die Institute geht hervor, dass die Laufzeitverlängerung politisch gesetzt werden soll. Im Erwägung sind zusätzliche Laufzeiten von bis zu 28 Jahren! Der Ausbaugrad der Erneuerbaren Energien oder der Einsatz von Effizienztechnologien wie Kraft-Wärme-Kopplung sollen sich als Resultate aus den unterschiedlichen Reaktorlaufzeiten ergeben.
Als entscheidende Größe zur Bewertung der Szenarien-Rechnungen beschränkt sich die Bundesregierung auf sich vermeintlich ergebende „gesamtwirtschaftliche Effekte“. Die Risiken der Atomenergie oder Rückwirkungen auf die Entwicklung des Wettbewerbs im Energiemarkt sollen keine Rolle spielen.
„Die Bundesregierung ist offenbar entschlossen, ihr nationales Energiekonzept um die politisch gewollte Laufzeitverlängerung für alternde Atomkraftwerke herum zu stricken. Die Qualifizierung der Atomkraft als Brückentechnologie erweist sich als reines Gerede zur Vernebelung der tatsächlichen Absichten“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Mit dieser Art von Berechnung steht das Ergebnis praktisch schon vorher fest. Jetzt hat sich also endgültig herausgestellt, dass es der Bundesregierung mit dem Energiekonzept nicht etwa um eine offene Suche nach der besten zukunftsfähigen Energiepolitik geht. Sondern einzig und allein um die Durchsetzung möglichst langer Laufzeiten für Atomkraftwerke.
Doch jetzt durchkreuzen ausgerechnet die eigenen Berater die PR-Strategie der Regierung: Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), ein Beratungsgremium der Bundesregierung, hat mit aktuell vorgestellten Szenarien für eine regenerative Energieversorgung bestätigt, dass eine vollständige Versorgung Deutschlands mit Strom erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 möglich sei. Und zwar sowohl ohne längere AKW-Laufzeiten als auch ohne neue Kohlekraftwerke. „Die Brücke zu den erneuerbaren Energien steht bereits“, so der Energieexperte des Rates, Prof. Dr. Olaf Hohmeyer. Aber die Bundesregierung kürzt und streicht die Förderung für die erneuerbaren Energien, um die enormen Gewinne der 4 Atomstromkonzerne noch weiter zu steigern.
ENERGIEWENDE kritisiert das Vorgehen der Bundesregierung heftig. Die atomare Gefahr, die in unserer unmittelbaren Nähe von dem uralten "TschernoBiblis" ausgeht, wird durch die längere Laufzeit potenziert. Zu allem Überfluss gibt es bis heute noch kein Konzept für die Endlagerung. Die atomaren Abfälle werden am Atomkraftwerk zwischengelagert. "Wenn absichtlich oder unabsichtlich ein Flugzeug auf das älteste noch laufende AKW in Deutschland fällt oder ein anderer Unfall passieren sollte, wäre das gesamte Rhein-Main- Neckar -Gebiet über Jahrzehnte unbewohnbar," empört sich die Vorsitzende Heike Muster. Atomstrom ist nicht billiger. Alle externen Kosten werden der Allgemeinheit und den Steuerzahlern aufgebürdet.
Am 24. April haben im südhessischen Biblis über 20.000 Menschen das AKW Biblis umzingelt und für die Stilllegung der Atomkraftwerke demonstriert. Bei dieser größten Demonstration der letzten Jahre waren viele junge Menschen. Das zeigt, ein Comeback der Atomkraft findet bei der Bevölkerung keine Mehrheit.